Das Populargenre von Pop bis Gospel pflegt seit Jahren das Böblinger Vocalensemble „ofChors“. Unter seinem Dirigenten, Arrangeur und Pianisten Gregor Kissling stellt sich der Chor Fans und Publikum beim Sommer am See in der alten TÜV-Halle.
Fünf im Sopran, sechs im Alt, dazu vier Männer im Tenor und drei im Bass: Das sieht von der Besetzung her schon sehr gut, weil ausgewogen aus, was das Böblinger ENsemble auf der Bühne bereit stellt. Und da die 18 Kehlen keine Scheu vor den Mikrofonen haben werden auch die gerade Stimmen besonders gefährdenden akustischen Widrigkeiten der halboffenen Halle am See ganz gut kompensiert.
Klasse Reggae-Sänger
Pop, Gospel, Musical, Swing und Jazz, so bezeichnet der Chor selbst sein stilistisches Repertoire. Wer denkt, das sei eben so gut wie alles aus der Popularmusik, der wird überrascht. Denn mit Jac Mestrovic hat „ofChors“ eine Stimme im Angebot, die originalnahe Beweidung von Musikfeldern erlaubt, die vielen anderen Ensembles so nciht möglich sind. Der Mann wurde statt mit „Schlaf, Kindlein, schlaf“ von frühem Alter an offenbar mit Bob Marley und Kollegen musikalisch sozialisiert. Er ist ein klasse-Reggae-Sänger, so dass „One Love“ gleich zweimal, zum Abschluss von Set eins und zwei auf dem Programm steht. Auch das „Gambling-Man“ der Soul-Boy-Group „Overtones“ kriegt mit der besonderen „ofChors“-Solostimme eine so witzige wie starke Reggae-Note. …
Nach der Pause lüftet „ofChors“ sein Geheimnis um seine tollen hohen Fraunstimmen. Gabi Fulir, Silke Jess und Annika Klietsch präsentieren sich als Solistinnen: Jede für sich würde wohl kaum ein Problem haben, einen Soloposten in einer Band zu ergattern.
Beim Bee-Gees-Hit „Night-Fever“ zeigt das Ensemble umwerfend exakt gesungene Schnellsprechpassagen, als obs nie ein Parlando-Problem gegeben hat. Dieses zweite Set bereitet mit New-Wave-Arrangements („Mad World“) bis Gospel („He reigns“) ganz gewaltig Zuhörerspaß!